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KfH-Stiftung Präventivmedizin erhält Förderung

KfH-Stiftung Präventivmedizin erhält Förderung in Höhe von rund 2,2 Mio. € vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses für die eingereichte Studie „MinDial - Verminderung des Dialyserisiskos“

Die KfH-Stiftung Präventivmedizin hat allen Grund zur Freude: Sie erhält eine Förderung in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses für die eingereichte Studie „MinDial – Verminderung des Dialyserisikos“. 

Etwa acht bis zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer eingeschränkten Nierenfunktion. Risikofaktoren sind insbesondere ein höheres Lebensalter, Bluthochdruck und Diabetes. Da eine Niereninsuffizienz auch in höheren Stadien zunächst ohne Symptome verlaufen kann, wird die Erkrankung oft erst sehr spät erkannt.  Ein frühzeitiges Screening von Risikopatientinnen und -patienten erfolgt derzeit nicht; eine Facharztbehandlung setzt daher häufig erst bei oder kurz vor Eintreten eines Nierenversagens ein.

Zielgruppe der neuen Versorgungsform sind stationär behandelte Patientinnen und Patienten, die eine bereits bekannte oder neu festgestellte chronische Nierenfunktionsstörung aufweisen und vor ihrem Krankenhausaufenthalt nicht in einer entsprechenden Facharztbehandlung waren. Basierend auf den routinemäßig erhobenen Daten berechnen die Forschenden im Projekt MinDial das geschätzte Fünf-Jahres-Risiko für ein langfristiges Nierenversagen mit dem Erfordernis einer Nierenersatztherapie wie der Dialyse. Dieser Risiko-Wert wird zu einer individuellen Beurteilung des ambulanten Behandlungsbedarfs nach Ende des Kranken-hausaufenthaltes herangezogen. Patientinnen und Patienten mit einem hohen Risiko (Wahrscheinlichkeit > 15 %, dass in den nächsten 5 Jahren eine Dialysebedürftigkeit eintreten könnte) werden im Rahmen eines Entlassmanagements bei der Suche nach einem Nieren-Facharzt in Wohnortnähe unterstützt. Schnell und zielgerichtet kann so eine bedarfsgerechte ambulante Facharzt-Versorgung eingeleitet werden, um das Risiko des langfristigen Nierenversagens durch diese Therapie zumindest erheblich abzusenken. 

In den teilnehmenden Krankenhäusern wird die Intervention jeweils zeitversetzt gestartet. Untersucht wird insbesondere, welchen Einfluss die Maßnahmen auf den weiteren Krankheitsverlauf der Betroffenen haben. Die Studie hat am 1. Januar 2022 begonnen und wird über 42 Monate mit insgesamt ca. 2,2 Millionen Euro gefördert.

Im Erfolgsfall kann die neue Versorgungsform flächendeckend in Krankenhäusern implementiert werden und dank einer möglichst optimalen ambulanten Behandlung ein langsameres Fortschreiten der Niereninsuffizienz bewirken sowie eine Dialyse-Behandlung hinauszögern. 

Die Konsortialführung liegt in den Händen der KfH-Stiftung Präventivmedizin. Als Konsortialpartner an der Durchführung und Auswertung maßgelblich beteiligt sind die Klinik für Nephrologie im Knappschaftskrankenhaus Bottrop GmbH und vier weitere Ruhrknappschaftskliniken, die Knappschaft Kliniken Service GmbH, das Institut für Medizinische Biometrie und Statistik am Universitätsklinikum Freiburg, das Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie am Universitätsklinikum Essen sowie das Institut für Technische Chemie, AG Biotesting, Leibniz Universität Hannover.

Konsortialführung

Professorin Cornelia Blume
KfH-Stiftung Präventivmedizin
Stiftungskoordinationsstelle
Martin-Behaim-Straße 20
63063 Neu-Isenburg
+49 6102 359378
cornelia.blume@kfh.de

Konsortialpartner

Knappschaft Kliniken Service GmbH Bochum, Universitätsklinikum Freiburg, Universitätsklinikum Essen, Knappschaftskrankenhaus Bottrop GmbH, Knappschaftskrankenhaus Bergmannsheil und Kinderklinik Buer GmbH, 
Klinikum Vest GmbH, Klinikum Westfalen GmbH, Leibniz Universität Hannover